DIE GRAUE STUNDE
von Ágota Kristóf
Premiere am 13. Dezember 2013 im Werkraum der Münchner Kammerspiele
Mit: Sylvana Krappatsch und Steven Scharf
Regie: Zino Wey
Bühne und Kostüme: Davy van Gerven
Licht: Jürgen Kolb
Dramaturgie: Matthias Günther
Eine Frau kommt in ein Zimmer. Ihr folgt ein Mann mit einer Flasche in der Hand. Sie schließt die Tür von innen. Er zieht ein paar Geldscheine aus der Tasche. Sie zieht ihre Schuhe aus und massiert sich die Füße. Die Frau und der Mann beginnen ein Gespräch. Es kommt zu Streit und Versöhnung. Er öffnet die Tür. Es ist die graue Stunde, kurz vor Sonnenaufgang. Das blasse Dämmerlicht dringt durchs Fenster.
Gegen Morgen wärst du müde und würdest nach oben gehen.
Aber du würdest keinen Schlaf finden. Du wirst das Fenster
öffnen und auf die Straße hinunterschauen. Du wirst auf
die Schritte horchen auf der Straße, im Flur. Du wirst einen
Gegenstand suchen, der dich erinnert an die Bewegung, mit
der ich meinen Mantel auszog. Aber ich habe nichts bei dir zurückgelassen.
Wenn die Sonne aufgeht, schließt du das Fenster
und legst dich hin. So immer wieder, jahrelang, Tag für Tag.
AGOTA KRISTOF
TRAILER
Eingelanden zu den Bayerischen Theatertagen 2014 in Erlangen
Fotos: Julian Baumann